Frauen und Männer, wählt was Ihr wollt!

Michelle Akyurt, Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Lübecker Bürgerschaft, kritisiert, dass alle bisher gewählten Aufsichtsratsvorsitzenden von Kommunalunternehmen der Hansestadt Lübeck Männer sind. [1]

Nach ihrer Meinung müssten in 50% der Fälle der Vorsitz an eine Frau gehen. Die AfD Fraktion sieht darin eine Missachtung der Wahlentscheidung der Aufsichtsräte. Dazu meint der Vorsitzende der AfD Fraktion David Jenniches: „Die Aufsichtsräte wählen aus ihrer Mitte eine Person für den Vorsitz. [2] Jeder Aufsichtsrat ist je zur Hälfte mit Männern und Frauen besetzt. Für die Wahl des Vorsitzenden braucht es eine Mehrheit. Wenn also ein Mann für den Vorsitz gewählt wird, hat mindestens eine Frau ihn gewählt. Diese Entscheidung sollte man akzeptieren. Aber in der Quotenwelt der Grünen ist kein Platz für die persönliche Wahlfreiheit einer Frau oder eines Mannes.“

„Auch wäre es schön, wenn die Grünen der Qualifikation die gleiche Bedeutung beimessen würden wie dem Geschlecht. Die AfD Fraktion hatte einen Antrag eingebracht [3], dass Bewerber für einen Aufsichtsrat eine Bewerbung vorlegen sollten statt wie bisher gar nichts. Die Grünen lehnten den Antrag ab. Dabei waren einige Frauen längst mit gutem Beispiel vorangegangen. Das Frauenbüro hatte eine Liste von interessierten Frauen vorgelegt. [4] Alle diese Frauen hatten darin Angaben zu ihrer Ausbildung und Berufserfahrung gemacht. Aber das war wohl zuviel an Transparenz und weiblichem Selbstbewusstsein für die Grünen,“ schließt David Jenniches.

[1] https://www.grueneluebeck.de/newssingle/article/keine_frau_fuehrt_einen_luebecker_aufsichtsrat_so_geht_das_nicht

[2] Lübecker Public Corporate Governance Kodex, Tz. B 2.3.4

[3] VO/2019/07014 AfD-Fraktion – Städtische Gesellschaften: Für als Aufsichtsratsmitglieder zu bestimmende Personen einzureichende Unterlagen

[4] http://www.luebeck.de/stadt_politik/rathaus/verwaltung/frauenbuero/veroeffentlichungen/pressemitteilungen/180529.html