Für den Erhalt des Alten- und Pflegeheims im Heiligen-Geist-Hospital in Lübeck

Seit über 700 Jahren dient das Heiligen-Geist-Hospital (HGH) in der Lübecker Altstadt als Seniorenpflegeheim. Es ist Teil der städtischen Senioreneinrichtungen (SIE).
Die SIE sollen im Konzept 2030 zukunftssicher aufgestellt werden. Dafür werden bis 2031 fünf Seniorenheime und das HGH aufgegeben und durch vier Neubauten mit jeweils 140 Pflegeplätzen ersetzt, zum Teil an anderen Standorten. Die Gesamtkapazität der SIE erhöht sich dann auf 664 Plätze.
Dazu erklärt der sozialpolitische Sprecher der AfD Fraktion in der Lübecker Bürgerschaft, Dr. Werner Vieler:
„Das HGH soll als Seniorenheim zum 30.September 2023 gänzlich aufgegeben werden. Als Gründe werden ein hoher Sanierungsbedarf, schlechte Sicherheitsarchitektur, mangelhafter Brandschutz, fehlende Barrierefreiheit, nicht mehr zeitgemäße Pflege-/Wohneinrichtung genannt.
Bürgermeister Lindenau hat bereits die „unausweichliche Aufgabe des Standortes HGH“ verkündet (LN vom 17.11.2022).
Dagegen erhebt sich Protest auf breiter Front. Gegen die Aufgabe des HGH erklären sich u.a. der Seniorenbeirat, die Angehörigeninitiative „Rettet das HGH“, BIRL (Bürgerinitiative rettet Lübeck e.V.), das Architekturforum, Teile der Politik, z.B. Fraktion 21 und sogar der SPD-Ortsverein Mitte und auch die AfD. Nur der Bürgermeister mit seiner SPD wollen das HGH schließen. Dabei handelt es sich um ein historisches, denkmalgeschütztes Gebäude, bei dem die mögliche Nachnutzung noch völlig offen ist.
Es wird ein Investitionsbedarf von ca. 30 Millionen Euro genannt wobei noch völlig offen ist, ob eventuell auch Beihilfen aus verschiedenen Quellen akquiriert werden können, EU, Bund, Land, Possehlstiftung, um nur einige zu nennen. Im Übrigen wird eine Renovierung auch bei einer anders gearteten Nachnutzung erforderlich werden.
In der Sondersitzung des Sozialausschusses am 17.11.2022 wurde über die „Strategische Neuausrichtung der städtischen SeniorInnenEinrichtungen SIE“ verhandelt. Das Konzept wurde grundsätzlich, auch mit der Stimme der AfD, angenommen. Herausgenommen aus der Vorlage wurde die Zukunft des HGH auf Grund eines Änderungsantrages. Es sollen noch weitere Informationen gesammelt werden bis zu einer im Februar 2023 stattzufindenden erneuten Sondersitzung. Ich habe darauf hingewiesen, dass insbesondere in der Frage der Finanzierung einer Renovierung noch mögliche Entlastungen durch Sonderzuwendungen zu eruieren sein sollten.“