Altparteien: Kampf gegen Rechts geht vor Bürgerinteresse

Am 27. September 2018 hat die AfD Fraktion in der Bürgerschaft ihren ersten Antrag eingereicht. Darin wird der Bürgermeister aufgefordert, für Ruhe in der Asylbewerberunterkunft Ostseestraße, Lübeck-Travemünde, zu sorgen. Die Nachbarn der Unterkunft leiden seit Monaten unter Ruhestörungen durch einen Teil der Unterkunftsbewohner.  Der Antrag wurde bei Enthaltung von FDP und BfL von allen anderen Fraktionen ohne irgendeine Wortmeldung abgelehnt.

AfD Bürgerschaftsmitglied Dr. Werner Vieler dazu: „Die Nachbarn haben sich seit Monaten vergeblich um ihr gutes Recht auf Nachtruhe bemüht. Direkte Ansprache der lärmenden Unterkunftsbewohner, Eingaben bei Stadtverwaltung, Wachdienst und Unterkunftsbetreuern: Alles ohne Erfolg. Die Betroffenen haben sich dann an die AfD Fraktion mit der Bitte um Hilfe gewandt. Ich habe mir
mehrmals die Situation vor Ort angesehen. Die Nachbarn sind ruhige, vernünftige, z.T. ältere Leute, die einfach nur ihre Nachtruhe wollen. Die erhebliche Lärmbelästigung besteht und ist durch detaillierte Lärmprotokolle belegt. Einige der Älteren leiden gesundheitlich unter dem Lärm und dem Stress. Es gibt offensichtlich ein echtes Problem, das der Bürgermeister lösen muss. Nichts anderes verlangt unser Antrag.“

AfD Fraktionsvorsitzender David Jenniches ergänzt: „Kommunalpolitik als gemeinsame Suche nach Lösungen für echte Probleme. So einfach hatten wir uns das vorgestellt. Aber wir hatten die Profilneurosen der anderen Parteien nicht auf dem Zettel. Wo wir AfD´ler einfach nur ein paar Dutzend, z.T. älteren Bürgern zu ihrer Nachtruhe verhelfen wollten, da mussten die Petereits und Prieurs oder wie diese Figuren in der Lübecker Bürgerschaft heißen, ihren erbärmlichen Kampf gegen Rechts führen. Bloß nicht mit der AfD stimmen, was kümmern uns um ihren Schlaf gebrachte Senioren. Als es um das Verbot von Ferienwohnungen in der Innenstadt ging, da war die Lärmbelästigung der Anwohner noch Hauptargument für das Verbot. Das spielt hier gar keine Rolle mehr. Als Politiker freut es mich, wenn die Konkurrenz derart deutlich und derart dämlich Parteikalkül über Bürgerinteressen stellt. Als Bürger ärgert es mich.“