Lübeck: Keine weitere Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Die Hansestadt Lübeck soll 50 zusätzliche Flüchtlinge aus Afghanistan aufnehmen. So will es ein Antrag an die Bürgerschaft. [1] Die AfD Fraktion lehnt das ab.
 
Dazu erklärt der Vorsitzende der AfD Fraktion HL, David Jenniches:
 
„Die Nachrichten aus Afghanistan sind bedrückend. Der Wunsch zu helfen ist verständlich und menschlich.“
 
„Wir Bürgerschaftsmitglieder sind aber zuerst den Lübeckern verpflichtet. Die andauernde Corona Krise zeigt, dass wir auch hier in Lübeck an unsere Grenzen stoßen können. Und wir haben in Lübeck Wohnungsnot. Wir haben bereits jetzt über 5.800 Schutzsuchende in Lübeck [2]. Das ergibt einen Bedarf von über 1.000 Wohnungen. [3]
Die bisherige, verfehlte Migrationspolitik ist die Hauptursache für die Wohnungsnot. Wir sind nicht bereit, den Lübecker Bürgern noch mehr Belastungen zuzumuten, wenn offensichtlich anders geholfen werden kann. Die Aufnahme in Lübeck ist nicht die einzige und nicht die beste Möglichkeit der Hilfe.“
 
„Gefordert sind hier die Nachbarstaaten Afghanistans. Hier sollten die Flüchtlinge unterkommen. Die kulturellen, religiösen und sprachlichen Unterschiede sind weit geringer als die zwischen Afghanistan und Deutschland. Das erleichtert das Alltagsleben und lindert das Heimweh. Und die relative räumliche Nähe zur Heimat kann auch die Heimkehr erleichtern. Deutschland und andere Staaten sollten die Aufnahmeländer finanziell und logistisch unterstützen,“ schließt David Jenniches.
 
[1] VO/2021/10391 Aufnahme von Ortskräften, Mädchen und Frauen aus Afghanistan
[2] Stand zum 31.12.2020: 5.815 Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 1 Reihe 2.4, 2020
[3] Ansatz fünf Personen pro Haushalt vgl. Institut der deutschen Wirtschaft: Gutachten
„Auswirkungen der erhöhten Zuwanderung auf demographische Prognosen und die Folgen für den
Wohnraumbedarf in Deutschland“, Köln, Dezember 2015