Lübeck: Die Künstler und die Privilegien

Am 29.07. bewilligten Haupt- und Kulturausschuss der Hansestadt Lübeck 1,2 Mio. Euro für den Erhalt von Lübecker Kultureinrichtungen und -vereinen, denen durch die Corona-Auflagen das Aus droht. Die AfD Fraktion stimmte zu.

Abgelehnt wurde die Forderung unter anderem der Grünen, dass die Hansestadt selbständigen Künstlern über 1.000 Euro monatlich als Hilfe zum Lebensunterhalt zahlt.
Dagegen sprach Heiko Steffen (AfD): Für existenzgefährdende Notlagen gibt es die 2004 unter grüner Beteiligung eingeführte Grundsicherung (Hartz IV). Künstler haben darauf Anspruch wie jeder andere Bürger auch. Es gibt keinen Anlass, Künstler durch Zahlungen der hoch verschuldeten Hansestadt besser zu stellen als andere
Bürger.

Heiko Steffen machte klar, dass die AfD Lübeck darin eine Privilegierung einer kleinen Gruppe und die Wiedereinführung einer Klassengesellschaft sehen würde. Das brachte dem Redner die Buh-Rufe einiger Künstler ein, die die Sitzung von den Tribünen aus verfolgten.

Als nächster Tagesordnungspunkt folgte ohne Unterbrechung im unmittelbaren Anschluss ein Bericht des Bürgermeisters zu dem drohenden Arbeitsplatzverlust von über 100 Lübecker Karstadt-Mitarbeitern. Da waren die Künstler aber schon gegangen. Es ging ja nicht mehr um ihre Interessen.